Divergenzstrategien: Teil 2: CCI

Divergenzstrategien: Teil 2: CCI

Divergenz-Signale erkennen

Die Divergenzstrategie ist eine häufig verwendete Trading-Strategie. Das Momentum eines Trends ist essentiell, und wenn es sich verlangsamt, ist der Trend bedroht. Darum geht es beim Divergenz-Traden. Solche Signale sind nicht oft zu sehen, aber wenn sie erkennbar sind, werden sie von vielen Tradern beachtet.

Ein populärer Indikator

Der CCI (Commodity Channel Index) ist ein oszillatorischer Index, der anzeigt, ob ein Markt überkauft oder überverkauft ist. Der Indikator bezieht sich auf die Standardabweichung der Preisbewegung. Dadurch kann ein Trader erkennen, ob der Markt in einer bestimmten Richtung überlastet ist. Wenn wir uns nicht übereinstimmend mit dem Preis bewegen, kann das ein Anzeichen einer Umkehrbewegung sein. Der CCI ist schnell zu einem der beliebtesten Indikatoren geworden, an denen Trader sich orientieren, egal, ob sie mit Futures, Rohstoffen, Währungen oder Aktien handeln. Dadurch wird diese Strategie immer populärer.

Bild 1: E-Mini, Tageschart Juni 2016 – April 2017

Chart, E-Mini S&P500

 

In dem gezeigten E-Mini S&P Future-Chart vom Februar 2017 stieg der Preis des Futures während des gesamten Monats an (blauer Strich). Der CCI hinkte allerdings hinterher, was zeigt, dass das Momentum vielleicht dabei war, nachzulassen. Folgerichtig wurde dies schnell von Verkäufen gefolgt, da der Markt überkauft war. Diese Bewegung ergab eine Menge Sinn, insbesondere, da die Aufwärtsbewegung vorher so stark war. Der Markt stürzt an diesem Punkt nicht unbedingt ab, aber aus Sicht der Trader sieht es so aus, als wäre ein gewisser Pullback notwendig, damit das Momentum sich wieder entwickeln kann. Der Markt kann sich schließlich nicht für immer in eine Richtung entwickeln.

Aktienmarkt in einem Aufwärtstrend

Wir wissen, dass ein beschleunigtes Momentum notwendig ist, damit der Markt jedes Mal wenn er sich in einem Rally befindet höher steigt. Die Märkte sind bisher jedes Mal zurückgekommen, sobald ein gewisser Pullback stattfand, und bislang hält dieser Trend an. Im Moment sind die Märkte in einem schönen Aufwärtstrend, also könnte die beobachtete Divergenz ein Vorzeichen für kommende Probleme sein. Die Trader, die Long gehandelt haben, hätten entweder Ihre Stop-Loss Ordern näher an das Marktgeschehen heranschieben können, oder sogar Ihren Profit einfahren können.

Differenziertes Instrumentarium

Es ist natürlich eine völlig andere Frage, ob ein Trader sich in diesem Markt entschieden hätte, Short zu gehen. Die Divergenz war zumindest ein Warnzeichen für kommende Probleme. Wenn Sie das Divergenz-Konzept zusammen mit Ihrer gewöhnlichen Trading-Strategie nutzen, haben Sie mehrere Mittel zur Verfügung, um Zeitpunkte für einen Ausstieg zu bestimmen. Zugleich erkennen Sie dadurch auch gute Zeitpunkte für einen Einstieg.

Es ist nicht jedes Mal eine Katastrophe, wenn der Markt an Momentum verliert. Wenn der Markt etwas nachlässt, sollte das im Zusammenhang mit der übergeordneten Entwicklung gesehen werden. Wenn die Divergenz beispielsweise nur über einige Kerzen anhält, dann handelt es sich um einen einfachen Pullback. Die Märkte produzieren nicht ständig Divergenzen, und die Divergenz hängt ebenso wie andere Faktoren auch von der technischen Analyse ab – längere Zeiträume sind meistens wichtiger.

Strategie für Swing- oder Positionstrader

Diese Strategie oder dieses Mittel kann zwar für die kürzeren Zeiträume, in denen Daytrader handeln, angewendet werden, aber das gemessene Momentum ist nicht so verlässlich wie ein über längere Zeit gemessenes Momentum. Aus diesem Grund spielt die Divergenz hauptsächlich bei Langzeit-Tradern oder zumindest Swing-Tradern eine Rolle. Scalper haben mit dieser Art von Methoden meist nur wenig Erfolg, und orientieren sich daher meistens hauptsächlich am Preisverhalten.