Die wichtigsten Märkte für Trader: Volatilität

Die wichtigsten Märkte für Trader: Volatilität

Volatilität ist die jüngste aller Anlageklassen. Erstmals wurde sie handelbar, als in den USA im März 2004 der VIX-Future startete. Später kamen weitere Produkte wie VIX-Optionen (Februar 2006) und VIX-ETNs wie der VXX (Februar 2009) hinzu. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe an handelbaren Produkten – neben Futures, Optionen, ETNs und ETFs können auch CFDs auf Volatilitäts-Basiswerte gehandelt werden.

Für Trader ist Volatilität von besonderem Interesse. Einerseits brauchen sie Kursschwankungen, um überhaupt Gewinne erzielen zu können. Eine moderate bis hohe Volatilität ist daher für viele Trading-Ansätze förderlich. Sehr hohe Volatilität ist aber oft ein Problem, vor allem für langfristige Anleger. Da die Kurse insbesondere im Aktienbereich meist deutlich schneller fallen als steigen, treten extreme Volatilitäten vor allem in Crash-Phasen auf.

Daraus ergibt sich die Idee, Volatilität zum Hedging zu nutzen: Anleger können ihr Portfolio mit einer Position auf steigende Schwankungsbreiten absichern. Doch diese Absicherung hat ihren Preis: Langfristig weisen Volatilitäts-Produkte wegen ständiger Rollverluste (Contango der Terminkurve) einen ganz klaren Wertverlust auf. Das bedeutet, dass Short-Positionen in Volatilität deutlich aussichtsreicher sind. Trader sollten ebenfalls berücksichtigen, dass sich Phasen hoher Volatilität mit Phasen niedriger Volatilität abwechseln (Clusterbildung bzw. Heteroskedastizität). 

B1) Historischer VIX-Verlauf (1985-2012)

Steht der VIX beispielsweise bei 20, so rechnen die Marktteilnehmer mit einer annualisierten Veränderung des S&P 500 von bis zu 20%. Dieser Wert wird aus den impliziten Volatilitäten der entsprechenden Optionen für die kommenden 30 Tage hochgerechnet.

Chart Volatilität

Quelle: „Jashuah“ auf Wikipedia, Daten von der CBOE, Bild-Lizenz CC BY-SA 3.0 

B2) CFD auf VelocityShares Daily Inverse VIX ETN (XIV)

Dieses Instrument bildet die Volatilität auf Tagesbasis invers ab (Achtung Basiseffekt). Als konkreter Basiswert fungiert der VIX mit einem Monat Laufzeit, berechnet aus einer täglich neuen Kombination von Frontmonat und nachfolgendem Kontraktmonat. Der Kurs steigt, wenn die Volatilität abnimmt. In Crash-Phasen wie im August 2015 kann er aber innerhalb weniger Tage um 50% oder mehr fallen.

Chart2 Volatilität

Quelle: WH SelfInvest, Nano Trader

 

B3) CFD auf VelocityShares Daily 2x VIX ETN (TVIX)

Dieses Instrument bildet die Volatilität auf Tagesbasis 2-Fach gehebelt ab (Achtung Basiseffekt). Als konkreter Basiswert fungiert der VIX mit einem Monat Laufzeit, berechnet aus einer täglich neuen Kombination von Frontmonat und nachfolgendem Kontraktmonat. Der Kurs fällt, wenn die Volatilität abnimmt – langfristig zeigt der Chart das sehr deutlich (Jahresverluste über 80%). Die Ursache hierfür sind über den Hebeleffekt verstärkte Rollverluste und Basiseffekte, die den Kurs langfristig gegen null tendieren lassen. Ebenfalls zu sehen ist, dass bereits mehrfach mit hohem Faktor invers gesplittet wurde, was auch für die Zukunft zu erwarten ist. In Crash-Phasen wie im August 2015 kann der Kurs aber innerhalb weniger Tage um 200% oder mehr steigen. Ein ähnlicher, ebenfalls 2-Fach gehebelter Basiswert ist der ProShares Ultra VIX Short-Term Futures ETF (UVXY).

Chart3 Volatilität

Quelle: WH SelfInvest, Nano Trader