So funktionieren CFDs: Handelskosten

So funktionieren CFDs: Handelskosten

Die Höhe der Kosten spielt auf Dauer eine wichtige Rolle im Trading. Bei CFDs gibt es grundsätzlich drei Kostenfaktoren: Spread, Kommissionen und Finanzierungskosten. Spreads und Kommissionen fallen – direkt oder indirekt – immer an, Finanzierungskosten nur beim Halten von Positionen über Nacht.

Der Spread ist die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs zum gleichen Zeitpunkt. Beim DAX könnte die Kursstellung zum Beispiel 10.000 Punkte (für Verkauf) zu 10.001 Punkte (für Kauf) sein. Spreads fallen grundsätzlich bei allen Trading-Instrumenten und an allen Märkten an und sind letztlich der Verdienst der jeweiligen Market Maker, die für Liquidität sorgen. Alle übrigen Marktteilnehmer müssen den Spread in der Regel als Kostenfaktor einkalkulieren.

Dabei gilt: Je liquider das gehandelte Instrument, desto geringer der Spread. Instrumente wie der DAX und oder DAX-Aktien haben daher sehr kleine Spreads. Weniger liquide sind beispielsweise Nebenwert-Aktien oder Crossrates zwischen zwei Nicht-Hauptwährungen. Entsprechend liegen die An- und Verkaufskurse hier weiter auseinander. Zudem entscheidet die Tageszeit über die Höhe der Spreads. So weisen auch liquide Werte wie der DAX oder EUR/USD außerhalb der gängigen Handelszeiten (deutlich) erweiterte Spannen auf.

Die Höhe der Spreads kann zudem je nach Brokerart variieren. Anbieter mit Direct Market Access (DMA) stellen dem Trader die Original-Kurse des jeweiligen Marktes zur Verfügung. Zum Beispiel kann er eine Aktie X via CFD zum aktuellen Xetra-Referenzkurs für 49,99 Euro verkaufen oder für 50,01 Euro kaufen. CFD-Broker, die als Market Maker fungieren, stellen dagegen minimal vom Originalkurs abweichende, eigene Kurse für den jeweiligen Basiswert.

Der zweite Kostenfaktor sind die Kommissionen. Diese fallen vor allem bei Aktien ins Gewicht, da der Broker hier selbst relativ hohe Transaktionskosten hat. Dennoch sind die Kosten vergleichbar mit denen, die Anleger bei normalen Online-Brokern für den Aktienkauf ohnehin zahlen. Bei WH SelfInvest fallen in der Regel 0,07 Prozent des Ordervolumens (bzw. mindestens 7 Euro) als Kommission an, bei US-Aktien ist es etwas günstiger.

Bei Indizes und Rohstoffen sind die Kommissionen (deutlich) niedriger. Währungen können sogar kommissionsfrei gehandelt werden, wenn das Handelskonto eine spreadbasierte Abrechnung vorsieht. Das bedeutet, dass die bereits beschriebenen Spreads vom Broker etwas erweitert und die Kommissionen damit abgegolten werden. Alternativ sind auch kommissionsbasierte Modelle mit den Original-Spreads vom Interbankenmarkt möglich.

Der dritte Faktor sind die Zinsen bzw. Finanzierungskosten. Wie schon in Teil 2 dieser Serie beschrieben sind CFDs im Prinzip wie ein flexibler Wertpapierkredit. Allerdings mit dem Unterschied, dass die Zinsen anders als bei einem „echten“ Kredit nur dann anfallen, wenn man ihn wirklich in Anspruch nimmt. Hält der Trader also keine offenen Positionen, wird auch keine Finanzierung fällig. Zudem fallen die Zinsen nur dann an, wenn Positionen über Nacht gehalten werden. Für reines Intraday-Trading wird der Hebel vom Broker sozusagen „kostenlos“ finanziert.

Die Zinssätze der CFD-Broker sind meist günstiger als ein klassischer (Wertpapier)Kredit. Meist basieren sie auf dem Tagesgeldzinssatz der jeweiligen Währung, beim Euro beispielsweise dem Euro Overnight Index Average (EONIA), sowie einem Aufschlag von zwei bis vier Prozentpunkten.

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B1) Spread beim EUR/USD

Das Orderticket zeigt den EUR/USD im spreadbasierten Modell, in dem die Kommissionen durch einen etwas erweiterten Spread abgegolten werden. Die Differenz zwischen gleichzeitigem Kauf oder Verkauf – siehe blaue Markierung – liegt hier bei 0,00019 bzw. 1,9 Pips. Diese Differenz entspricht bei einem Short-Trade, also beim Verkauf von Euro gegen Dollar, lediglich rund 0,017 Prozent vom Positionswert (gemessen in Dollar). Die liquiden Hauptwährungen zählen damit zu den günstigsten Trading-Instrumenten im CFD-Bereich.

Spread EUR/USD

Quelle: WH SelfInvest, Nano Trader