Tipps aus Trader-Interviews: Markus Heitkötter

Markus Heitkötter wurde in TRADERS´ 12/2013 interviewt. Er begann im Alter von 19 Jahren mit dem Aktienhandel und fokussierte sich später auf die Entwicklung von Handelssystemen. Im Jahr 2002 gab er seinen Job bei IBM auf, um professioneller Trader zu werden. Zum Zeitpunkt des Interviews war er Chef seines eigenen Unternehmens und schulte unzählige Händler in vielen Ländern weltweit. Markus Heitkötter ist Autor des Bestsellers „The Complete Guide To Day Trading“ und tritt als Vortragsredner bei Trading-Messen und anderen Veranstaltungen auf.

In diesem Review fassen wir kurz die interessantesten Punkte aus dem Interview zusammen: 

1)      

Versuchen Sie zunächst, die Logik einer Handelsstrategie zu verstehen und testen Sie dann mit Simulationen, ob sich damit wirklich Geld verdienen lässt. Dazu müssen Sie die wichtigsten Statistiken wie den Gewinn pro Trade, die Trefferquote und die Länge von Gewinn- und Verlustserien kennen. So finden Sie heraus, was funktioniert und was nicht.

2)      

Halten Sie Ihr Trading möglichst einfach und verfallen Sie nicht der sogenannten „Analyse Paralyse“. Markus Heitkötter nutzt zum Daytrading beispielsweise nur die Bollinger Bänder, den MACD und den RSI.

3)      

Wenn der MACD über Null und über seiner Signallinie liegt, dann ist der Markt bullisch und Markus Heitkötter hält nach Long-Signalen Ausschau. Er steigt ein, wenn der RSI über 70 liegt und die Kurse das obere Bollinger-Band berühren. Short analog dazu.

4)      

Der RSI kann dabei helfen, die Stärke eines Trends zu bestätigen. Wird beispielsweise ein Zeitraum von 7 Tagen verwendet, so sind RSI-Werte über 70 sehr bullisch fürs Daytrading und RSI-Werte unter 30 sehr bärisch.

5)      

Die Average Daily Range (ADR) misst, wie sehr sich ein Markt zwischen Tagestief und Tageshoch bewegt. Markus Heitkötter plant seine Ausstiege auf Basis der durchschnittlichen ADR über 7 Tage. Sein Stopp-Loss liegt bei 10% und sein Gewinnziel bei 15% der ADR. Wenn sich der Trade um zwei Drittel bis zum Gewinnziel hinbewegt, kann der Stopp auf Break Even verschoben werden.

6)      

Handeln Sie Setups mit Chance/Risiko-Verhältnissen von mindestens 1,5:1 und halten Sie Ihre tatsächlichen Verluste möglichst klein. Dabei ist es optimal, immer einen festen Prozentsatz Ihres Handelskapitals pro Trade zu riskieren. Auf diese Weise entwickelt sich Ihr absolutes Risiko mit der Performance des Handelskontos.

7)      

Wenn Sie anhaltende Verluste im Trading machen, versuchen Sie einfach mal, das Gegenteil von dem zu tun, was Sie gerade machen. Kaufen Sie, statt zu verkaufen oder nehmen Sie Ihren früheren Stopp-Loss als Gewinnziel. Mitunter finden Sie damit eine solide Idee, mit der sich nachhaltige Verbesserungen erzielen lassen.

8)      

Die beste Strategie ist immer die, die zu den aktuellen Marktbedingungen passt. Daher ist es optimal, wenn Sie mehrere Strategien haben und an verschiedenen Märkten handeln. Genau das tun professionelle Trader.

9)      

Bleiben Sie in Kontakt mit anderen Händlern und versuchen Sie, immer neu dazuzulernen. So bekommen Sie ständig neue Ideen, wie Sie Ihr Trading verbessern könnten.

 

10)  

Hüten Sie sich vor windigen Verkäufern, die Ihnen weismachen wollen, dass sie über eine „geheime Strategie“ verfügen, die aber nur für einen bestimmten Dollar-Betrag zu haben ist.