Gap-Close, eine interessante Daytrading-Strategie (Teil 2)

Gap-Close, eine interessante Daytrading-Strategie (Teil 2)

Gutes Positionsmanagement sichert Gewinne

Im ersten Teil des Artikels haben wir einen erfolgreichen Gap-Close-Trade im Mini-Dow-Future vorgestellt, der nach kurzer Zeit das anvisierte Kursziel erreichte. Er erbrachte dem Trader somit einen ordentlichen Profit. In dem zweiten Teil besprechen wir einige Fälle, die nicht so eindeutig verliefen, und bei denen das Positionsmanagement und das Risikomanagement des Traders gefragt waren.

Mini-Dow-Future, 5-Minuten-Chart

 Dow Jones Index

Im zweiten Beispiel im Mini-Dow-Future sehen wir, dass der Dow erneut tiefer eröffnet. Auch dies stellte eine Trading-chance dar, weil sich der Markt übergeordnet in einem Aufwärtstrend befand. Zunächst ist festzustellen, dass, nachdem die Position bei Markteröffnung gekauft wurde, es 15 Minuten weiter tiefer ging. Wir sind der Auffassung, dass ein Chance-Risiko-Verhältnis von 1:2 bei dieser Strategie vertretbar ist, zumal die Chance auf ein Gap-Close in der Regel über 60 % liegt.

Das Gap wird nicht geschlossen

In diesem Fall lag das Kursziel etwa 100 Punkte höher. Demnach sollte der Stop-loss 50 Punkte tiefer liegen. Die Schwäche nach der Eröffnung führte der Dow 35 Punkte tiefer bis gerade über der runden Marke 17.500. Die Position war demnach nicht wirklich in Gefahr. Der Markt stieg danach zwar, erreichte aber das anvisierte Kursziel, den Schlusskurs des Vortages, (blaue Linie oben) gerade nicht.

Teilgewinne mitnehmen!

Diese wiederkehrenden Zweifelfälle sind auch der Grund, weswegen wir bei dieser Strategie eine Aufteilung der Position empfehlen. Hier konnte die erste Hälfte der Position beim 50 %-Retracement geschlossen werden (roter Pfeil). Jetzt kommt es auf das Trading-Geschick des Traders an, wie er mit dem zweiten Teil der Position umgeht.

Der Markt kommt zurück

Nachdem der Markt das Kursziel gerade verfehlte, sollte die zweite Position auf keinem Fall mehr ins Minus laufen. Dies bedeutet, dass der Stop beim Schliessen der ersten Position auf Breakeven gesetzt werden muss. Wie wir sehen kam der Markt stark zurück und unterschritt sogar das Kauf-Level. In diesem Fall ist zu raten, dass der Trader die zweite Position bei einem der Fibonacci-Levels über der 0 schliesst, zum Beispiel spätestens beim 35%-Retracement. Wenn der Markt so stark zurückkehrt, muss von einer Schwäche ausgegangen werden, zumal das Gap selbst nicht geschlossen wurde. In diesem Fall konnte der Trader auch mit der zweiten Position noch einen kleinen Gewinn verzeichnen.

Mini-Dow-Future, 5-Minuten-Chart

Dow Jones Index

Im dritten Bespiel im Mini-Dow-Future eröffnete der Markt deutlich höher als der Schlusskurs des Vortages. An diesem Tag befand sich der Markt in einem übergeordneten Seitwärtsbewegung. Der Trader konnte also von dem Schliessen der Kurslücke noch am selben Tag ausgehen, was dann gegen Abend schliesslich geschah (horizontale blaue Linie unten).

Die Position reduzieren im Zweifelsfall

Allerdings musste er auch hier Geduld üben, denn der Markt stieg nach der Eröffnung zunächst weiter und übertraf sogar kurze Zeit ein Swing-Hoch des Pre-Market (rote horizontale Linie oben). Diese Tatsache wies auf eine gewisse Stärke im frühen Handel hin. Zwar erreichte der Markt nicht den Stop, aber Vorsicht war in dem Fall angebracht. Denkbar wäre zum Beispiel, dass der Trader einen Teil der Position schliesst, um das Risiko zu begrenzen.

Schliesslich ging es dann im Laufe des Nachmittags doch in die gewünschte Richtung, und der Trader konnte am 50 %-Retracement einen Teil der Position mit Gewinn schließen. Das Kursziel wurde schliesslich am späten Abend erreicht. Sollte der Trader noch einen Kontrakt im Markt haben, wäre dies den Ort diesen zu schließen.