Effektives Risikomanagement (Teil 5)

Effektives Risikomanagement (Teil 5)

5 Verhaltensmuster, die Ihrem Risikomanagementplan nur schaden können

Solange Sie als Trader ihr Traden nicht völlig automatisieren, sind Sie selbst „der Trader.“ In dem Fall haben Sie es zwangsweise mit Ihren eigenen Verhaltensmustern zu tun. Jeder Trader muss sich beim Trading und während seiner Investitionen irgendwann damit auseinandersetzen. Es gibt zwei Arten von Verhaltensmustern: Kognitive Verhaltensmuster, die damit zu tun haben, wie man denkt und reagiert oder einer Daumenregel folgt, und emotionale Verhaltensmuster. Diese sind schwieriger zu handhaben, da Trader oft nach Gefühl handeln, anstatt abhängig von Fakten und Logik. Fünf der wichtigsten Verhaltensmuster, die Ihren Risikomanagementplan negativ beeinflussen können, sind die folgenden:

Selbstüberschätzung

Selbstüberschätzung bedeutet, dass der Trader fest daran glaubt, dass seine Trades Gewinn bringen werden, was oft zu exzessiven Traden mit Kosten und ohne eine vernünftige Streuung führt.

Verlustvermeidung

Auch als Regret Aversion Bias bezeichnet, beschreibt Verlustvermeidung, ein Verhalten, das darauf abzielt, das Gefühl der Reue zu vermeiden, das mit einem Verlustgeschäft einhergeht. Ein Trader will die Position, die Verlust verursacht, nicht schließen, und hofft, dass sich der Markt bald umkehrt (vielleicht aus Selbstüberschätzung). Also wird die Verlustposition immer größer, solange keine Umkehr stattfindet.

Rückschaufehler

Der Rückschaufehler ist der Glaube, dass ein zukünftiges Resultat mit hoher Wahrscheinlichkeit hätte vorhergesagt werden können. Also glaubt der Trader im Grunde, dass er oder sie in Zukunft in der Lage sein wird, korrekte Vorhersagen zu machen. Das führt zu mehr Trades, mehr Kosten, und natürlich mehr Risiko.

Selbstwertdienliche Verzerrung

Die Selbstwertdienliche Verzerrung ist ein interessantes Verhaltensmuster. Dabei schreiben Trader oder Anleger ihre Erfolge vor allem ihrem eigenen Handeln zu, und Misserfolge äußeren Einflüssen. Das bedeutet, dass Verlustgeschäfte nicht die Schuld des Traders sind, sondern das Ergebnis äußerer Faktoren, die er nicht kontrollieren konnte. So kann der Trader mehr Trades eingehen als normal, weil die Wahrscheinlichkeit, Verlustgeschäfte zu machen, gering erscheint, denn schließlich sind unvorhersehbare äußere Faktoren, zum Beispiel ein Terroranschlag, selten. Solche Einflüsse können jedoch zu einer großen Volatilität der Finanzmärkte führen, und wenn Trader keine eindeutigen Stopp-Loss Ordern setzen, können sie zu schwerwiegenden Verlusten führen.

Trends nachlaufen

Hier handelt es sich vor allem um eine Folge der technischen Analyse beim Trading. Trader verfolgen oft frühere Entwicklungen in dem falschen Glauben, dass vergangene Gewinne zukünftige Entwicklungen vorhersagen. Also setzen sie viele Trades, mit steigenden kosten und größerem Stopp-Loss Korridor als sonst. Im Wesentlichen glauben sie, dass sie, wenn der Trend anhalten wird und sich nicht umkehrt, und die Unterstützung oder der Widerstand anhält, die Regeln des Risikomanagements ignorieren können. Ein breiterer Stopp-Loss als sonst kann gesetzt werden, der mehr als 2-5% des Gesamtkapitals riskiert, in der Hoffnung, dass sich die Vergangenheit noch ein weiteres Mal wiederholt.

Alle diese Verhaltensweisen können den Handelserfolg von Tradern negativ beeinflussen. Die Frage danach, wie man mit diesen Verhaltensmustern umgeht, lässt sich einfach beantworten. Trader sollten eine logische   Handelsstrategie handeln und sich an ihre Risikomanagementregeln halten. So bleiben Sie lange im Spiel. Trading nach Gefühl ist selten eine gute Idee.